Ein Wochenende an der Marschbahn

Ein Besuch an der Marschbahn lohnt sich zu jeder Jahreszeit für Groß und Klein. Als wohl letzte große 218er-Hochburg trifft man heutzutage sowohl DB-eigene Loks an, als auch immer mehr Mietloks von privaten Unternehmen. Ende März ging es für ein Wochenende an die nördliche Marschbahn.

Besonders im Abschnitt Niebüll – Westerland gibt es starke Qualitäts- und Kapazitätsdefizite bei DB Regio, um dem Entgegenzuwirken wurde seit Februar ein Verstärkerzug durch RDC gefahren, um in Spitzenzeiten die Pendlerströme zumindest temporär zu entlasten. Zum Sommer hin will das Land in zusätzliche Züge, sowie Kapazitätserweiterungen in Form von Doppelstockwagen und zusätzlichen Loks investieren, es bleibt spannend.

Nach der Anreise nach Feierabend ging es direkt zum Hindenburgdamm, um auf den rückkehrenden “RDC-Zusatzzug” in Form von DE2700-02 und 10 ehemaligen IC/IR Wagen zu warten. Schon lange bevor der Zug in Fotoreichweite kam, hörte man das Wummern des Motors, die Lok wird nicht umsonst als “Marschbahnwumme” bezeichnet.

Der ebenfalls von RDC betriebene “Blaue Autozug” wurde an diesem Tag von der von Hector Rail angemieteten 861.003 alias “Popeye” gezogen, einer ehemaligen NOB-Lok. Hier wird gerade das Umspannwerk am Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog erreicht und es geht weiter Richtung Insel. Auch dieser Zug war deutlich früher zu hören als zu sehen…

Die Halligbahn von Dagebüll über Oland nach Langeneß ist eine Feldbahn, die durch das nordfriesische Wattenmeer führt und die beiden Halligen mit dem Festland verbindet. Die Loren dürfen ausschließlich von den Einwohnern, sowie von der Post und Behörde genutzt werden. Die Lore im Bild hat soeben den “Lorenbahnhof” verlassen, wird in Kürze den Deich überqueren und dann Kurs auf die Halligen nehmen.

Abends in Dagebüll: Die neg verbindet stündlich den Hafen von Dagebüll mit dem Bahnhof Niebüll, im Sommer auch mit Kurswagenbetrieb der IC. Derzeit wird die Haltestelle neugestaltet und bekommt eine Überdachung, weswegen solche Bilder mit Zug und Fähre im Hintergrund in Zukunft wohl nicht mehr möglich sein werden.

Am nächsten Morgen ging es wieder früh weiter, um im Sonnenuntergang ein morgendlichen SyltShuttle zur Insel festzuhalten. Angeführt von der 218 402 aus dem Hause Railsystems RP wird der Bahnhof Klanxbüll passiert.

Zur Mittagszeit wurde erneut der 218 402 aufgelauert – auch bekannt als “Pidder Lüng”. Am Einfahrsignal von Klanxbüll vorbei beschleunigt sie ihren Autozug die Dammrampe hoch Richtung Westerland.

Nachdem der “Zusatzzug” zu Beginn mit 6 Wagen und ab März mit 10 Wagen fuhr, lief der letzte Nachmittagszug am 26. März mit 13 Wagen und konnte am Einfahrsignal von Klanxbüll abgepasst werden. Als Zuglok diente die DE2700-02.

Nach dem Foto ging es dem Zug hinterher, da wir die Info bekamen, dass die Lok die ersten drei Wagen weiter nach Husum bringen sollte. Vor bekannter Kulisse wurde der Fuhre kurz vor Risum-Lindholm aufgelauert.

Das nächste Highlight des Tages sollte der IC 2310 darstellen: Um zwei Lok-Neuzugänge von Itzehoe nach Niebüll zu bringen, wurden sie kurzerhand vor die beiden Stammloks gesetzt, sodass der Zug mit insgesamt vier Loks bis Niebüll fuhr.

Der Zug mit den Loks 218 319, 218 489, 218 369 und 218 833 wurde an der Brücke über die Lecker Au erwartet, sogar die Sonne zeigte sich gnädig und lukte durch die Wolkendecke. Hinter der 218 319 verbirgt sich das Fundament eines neuen Strommasten, welcher das Motiv in naher Zukunft zunichte machen dürfte.

Am Nachmittag ging es dann erneut zur Halligbahn ans Watt. Dick eingepackt treten die beiden Halligbewohner ihre Überfahrt zur Insel an.

Auf dem Rückweg nach Hause wurde noch ein Halt in Meldorf eingelegt, um auf den angekündigten Güterzug zu warten. Vorher kamen 218 480 und ein “Schlumpf” mit ihrem IC Richtung Itzehoe durchgedieselt.

Vor dunkler Wolkenkulisse zieht die Stadler Eurodual 159 206 einen leeren Kesselzug aus Hemmingstedt in Richtung Hamburg und passiert die wartenden Fotografen. Danach ging es nach einem erfolgreichen Wochenende zurück nach Hause…