Auch wenn die U-Bahn nachts eigentlich schläft: Ruhe kehrt nie wirklich ein. Das liegt besonders daran, dass verschiedene Arbeiten nur in der Betriebspause stattfinden können. Eines Nachts ging es für eine solche Sonderangelegenheit an den Hafenrand.
Vor dem barrierefreien Ausbau der Haltestelle Landungsbrücken waren Spaltmessungen nötig, da die „Gap-Filler“, wie sie am Klosterstern eingesetzt werden, auch hier zum Einsatz kommen sollen. Dabei handelt es sich um eine neuartige Spaltüberbrückung, die trittfest ist, aber seitlich (z.B. von Wagenkästen) weggedrückt werden kann. Nachdem eine Nacht zuvor Messfahrten mit einem DT3 durchgeführt wurden, war in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar 2019 der DT1 „HANSEAT“ in besonderer Mission unterwegs.
Hinter dem letzten planmäßigen Zug der Linie U3 fuhr der sonst als Partyzug eingesetzte Zweiwagenzug im Innenring bis kurz vor die Haltestelle Landungsbrücken. Dort wurde ein kurzer Halt eingelegt, sodass diese wohl einmalige Langzeitbelichtung möglich wurde.
Nach und nach fuhr der Zug dann den Bahnsteig entlang und fuhr zum Wenden nach St. Pauli. Auf dem Rückweg entstand diese Lichtmalerei. Der Himmel über Hamburg sternenklar, entsprechend kalt und glatt war es auch…
Der HANSEAT noch einmal in der Haltestelle Landungsbrücken. Nach Abschluss der Messungen ging es für ihn noch während der Betriebspause zurück „nach Hause“.
Nicht jedoch für den Fotografen, der mitbekam, dass der Schleifzug im Streckengleis Rathaus – Rödingsmarkt auf der Mönkedammrampe pendelte. In der Haltestelle Rathaus entstand dann dieses ungewohnte Bild einer Akkulok beim Richtungswechsel. Hinter ihr verstecken sich zwei speziell ausgestattete Wagen: Der Schienenschleifbeiwagen SB3 061 und die als Wasserlore umgebaute LB6 071. Um halb drei Uhr morgens ging es dann auch für den Fotografen nach Hause…
Beitrag veröffentlicht im Januar 2022.