Ostdeutscher Diesel und ein bisschen Nahverkehr

Ende Oktober 2018 ging es für ein Wochenende in die Bundeshauptstadt. Neben einem Besuch der Hochbahnstrecke der BVG ging es am Abend raus nach Brandenburg.

Es ging mit dem günstigen IRE von DB Regio Nordost am Morgen in die Bundeshauptstadt. Nach dem Aussteigen entstand dieses Bild des im Tiefbahnhof endenden IRE, der sonst über die Stadtbahn fährt. Wohl wegen Bauarbeiten kam es zu Fahrplanabweichungen und Haltausfällen im Berliner Raum.

Im Osten der Stadt gibt es am Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (kurz: KEH) einen etwas weniger urbanen Streckenabschnitt der Linien M8 und 37. Aus nicht mehr rekonstruierbaren Gründen fuhr an diesem Wochenende auch die M4 hier.

Anschließend ging es in die Stadt. Im Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park, welcher mit einem Gebäude überbaut wird, nahmen wir diesen herannahenden A3L71 auf der Linie U2 in Richtung Pankow auf. Inzwischen leider gesperrt ist der Durchgang vom Bahnsteig zum benachbarten Parkhaus.

Nach einem kleinen Umweg über die Straße ging es dann in das „Parkhaus am Gleisdreieck“. Dort nahmen wir mit einigem Telezoom „Gisela“-Zug 1093 auf dem Weg nach Pankow auf.

Vom Gleisdreieck fuhren wir dann mit der Linie U1, die aufgrund von Bauarbeiten am Halleschen Tor endete. Der wendende A3E 520 konnte hier in schönster Herbstsonne aufgenommen werden.

Vom Bahnhof Möckernbrücke sieht man nicht nur das Deutsche Technikmuseum, sondern auch ein großes BVG-Logo, welches über der Strecke hängt: Hier befindet sich am Tempelhofer Ufer ein Geschäftsgebäude der BVG. Davor zeigt sich A3L71 737 mit dem Steckschild „U1 Hallesches Tor“, das Ziel fehlt auf den Zielbändern offenbar.

Weiter ging es über den Nollendorfplatz auf die Linie U4, sie verkehrt tagsüber mit nur zwei Wagen, in den Hauptverkehrszeiten mit vier. A3L92 604 steht im Bahnhof Rathaus Schöneberg und wird in Kürze zum Innsbrucker Platz aufbrechen.

Dort angekommen nahmen wir den anderen Umlauf der U4 auf – hier kam A3L71 723 zum Einsatz. Hier besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Ringbahn. Früher führten die Gleise hier noch weiter, doch die Abstellanlage hinter dem Bahnhof fiel dem Bau der Berliner Stadtautobahn A 100 in den 1970er-Jahren zum Opfer. In diesem Zuge entstand auch eine Bauvorleistung für die geplante U-Bahnlinie 10, die jedoch nie realisiert wurde. An die Abstellanlage schloss sich auch eine Betriebswerkstatt an der Eisackstraße an, diese wurde nach dem Anschluss der Schöneberger U-Bahn ans restliche Netz am Nollendorfplatz 1932 entbehrlich.

Von der Schöneberger U-Bahn ging es danach wieder zurück in den Berliner Hauptbahnhof, wo 182 020 mit dem IRE 4272 nach Hamburg aufgenommen werden konnte.

Für einen Sonderzug fuhren wir anschließend nach Brandenburg, genauer gesagt nach Michendorf. Dieser wurde von 118 552 von ITL gezogen. Nach der Ankunft wurde die Lok abgehängt…

… um einen Richtungswechsel zu vollziehen. Die „V180“ wurde 1964 an die Deutsche Reichsbahn ausgeliefert und war dort bis 1992 aktiv. Seit 1999 gehört die Lok ITL. Der Anlass der Fahrt lässt sich heute leider nicht mehr rekonstruieren. In Michendorf besteht die Möglichkeit, vom südlichen Berliner Außenring mittels Richtungswechsel in Richtung Potsdam weiterzufahren – bzw. umgekehrt.

Stichwort Potsdam: Dorthin ging es nach dem Sonderzug weiter. Auf dem Bahnhofsvorplatz nahmen wir eine Straßenbahn auf. Hierbei handelt es sich um eine Variobahn aus dem Hause Stadler.

Von einer Landeshauptstadt in die nächste: Es ging zurück nach Berlin. Im Hauptbahnhof konnte zufällig diese LINT-Doppeltraktion des HarzElbeExpress (HEX) von Transdev aufgenommen werden. Der HEX verkehrt als Ausflugszug an Wochenenden aus dem Harz in die Hauptstadt, inzwischen kommen hier aber weiß-graue Abellio-LINT zum Einsatz. Auf wundersame Art und Weise – aber ganz ohne Photoshop – kam es nebenbei noch zu einem kleinen Farbspiel in Form einer Reflexion…

Der Zug machte im Hauptbahnhof einen Richtungswechsel, sodass ein zweites Bild möglich wurde.

Ehe es heimwärts ging, wurde noch etwas experimentiert. Durch die späte Uhrzeit werden solche Langzeitbelichtungen ohne Fahrgäste auf dem Bahnsteig möglich. Eine S-Bahn der Baureihe 481 verlässt den Berliner Hauptbahnhof in Richtung Westen.

Nachdem die nunmehr leeren Akkus aufgeladen wurden, ging es herüber zum Betriebshof Lichtenberg, wo neben Bussen auch Straßenbahnen beheimatet sind. Flexity 9063 wird in Kürze – nachdem sich der Fahrer vergewisserte, keine Fahrgäste der Aussetzfahrt mehr an Bord zu haben – auf den Betriebshof aussetzen. In der Zielanzeige steht die Wagennummer.

Es folgte ein Nachtbus der Linie N56 von Dr. Hermann, einem Subunternehmer, der bis Ende Januar 2021 für die BVG im Einsatz war. Für uns ging es dann endgültig nach Hause…

Beitrag veröffentlicht im April 2022.