Zu Besuch bei Bombardier, Stadler und auf der U5

Über Hennigsdorf und Stadler Pankow ging es an die Berliner U-Bahn-Linie U5, wo anlässlich der Internationalen Gartenausstellung IGA der E III-Museumszug eingesetzt wurde.

Zunächst wurde ein Blick über den Zaun der Fahrzeugwerke Miraustraße in Hennigsdorf geworfen. Dort stand auf dem Außengelände das Stuttgarter Rössle, der VT 12 506, abgestellt. Bis März 2020 wurde er hier aufgearbeitet und erhielt eine frische Hauptuntersuchung.

Einige Straßen weiter wurde ein Blick über die Zäune bei Bombardier geworfen. Auf einem der innerbetrieblichen Testgleise stand dieser Twindexx Swiss Express (SBB RABDe 502, Version IC 200) abgestellt. Insgesamt wurden 28 achtteilige Triebzüge für die SBB gebaut.

Weiter hinten konnte neben Twindexx-Wagen verschiedener Bauarten auch 490 102 mit seinem unlackierten Mittelwagen aufgenommen werden. Bei seiner späteren Anlieferung in Hamburg war der Mittelwagen korrekt lackiert.

Weiter ging es zum nächsten Schienenfahrzeughersteller. STADLER Pankow veranstaltete einen Tag der offenen Tür. Die Niederbarnimer Eisenbahn fuhr mit einem einteiligen VT 650 einen kleinen Pendelverkehr auf das Gelände.

In den Werkshallen wurde der ganze Stolz von STADLER präsentiert: Der erste lackierte Wagenkasten der neuen S-Bahn Berlin. Sie werden in Osteuropa gefertigt und dann nach Berlin zum Weiterbau transporiert.

Dieser Wagenkasten gehört zu einem FLIRT 3 für Baden-Württemberg. Trotz seiner Masse gleitet er federleicht über den Boden.

Ein Besuchermagnet des Tages der offenen Tür war neben des Wagenkastens der neuen S-Bahn Berlin natürlich auch der IK der BVG. Die für das Großprofil angepassten Kleinprofilzüge befanden sich gerade in Bau. Ein Halbzug, bestehend aus den Wagen 1036-1 und 1036-2 lud zur genaueren Betrachtung ein – von unten.

Auf dem Außengelände stand der fertiggestellte IK17 1035 abgestellt. Neben einem Blick in den Führerstand waren auch einzelne Einblicke in die Fahrzeugtechnik möglich.

Ebenfalls auf dem Außengelände stand dieser FLIRT 3 für den Meridian in Bayern. Hierbei handelt es sich um 1427 005 II, der erste 1427 005 wurde beim Zugunglück von Bad Aibling zerstört, ein Endwagen des ursprünglichen 1427 005 kommt heute im Vorführfahrzeug vom FLIRT AKKU zum Einsatz.

Blick in die Fertigung der IK17: Ein Endwagen des elften IK17 steht auf der Hebe.

Nachdem wir bei STADLER fertig waren, ging es weiter an die U-Bahnlinie U5. Am Cottbusser Platz fährt mit Wagen 2531 an der Spitze ein 4-Wagen-F-Zug ein.

Es folgte der E III-Museumszug mit Wagen 1916 an der Spitze. Der Sonderzug verkehrte nicht auf der gesamten U5, sondern nur zwischen Hönow und Biesdorf-Süd. Dort sind drei Bahnsteiggleise vorhanden und aufgrund der Arbeiten zum Lückenschluss der U5 wäre eine Weiterfahrt bis zum Alexanderplatz nicht möglich gewesen.

Die Rückfahrt nach Hönow mit Wagen 1914 an der Spitze wurde in der Einfahrt des U-Bahnhofs Elsterwerdaer Platz festgehalten. Bei den E III-Wagen handelt es sich um DDR-Umbauten alter S-Bahn-Viertelzüge – ihr Türwarnton ist passenderweise der ikonische S-Bahn-Dreiklang.

Während die meisten U-Bahn-Linien Berlins unterirdisch verkehren, teils sogar ausschließlich, dürfte die U5 den größten oberirdischen Anteil haben. Entsprechend ergeben sich auch nur hier Fotomotive, wie zum Beispiel die beiden „Rhin Towers“. H-Zug 5032 fährt auf dem Weg zum Alexanderplatz in den Bahnhof Kienberg (Gärten der Welt) – dem IGA-Bahnhof – ein. Er wurde eigens für die IGA umbenannt und hieß zuvor Neue Grottkauer Straße.

Und der E III-Museumszug noch einmal an selber Stelle.

Der nächste Halt war Hellersdorf, wo ein weiterer F-Zug mit vier Wagen, hier mit Wagen 2569 an der Spitze, aufgenommen wurde.

Zwei Attraktionen der IGA, von der nur eine „überlebt“ hat: Eigens für die IGA wurde eine Seilbahn errichtet, welche auch über das Ende der Gartenschau hinaus betrieben wurde. Der E III-Museumszug sollte eigentlich die ganze IGA-Zeit über als Sonderzug verkehren, letztlich blieb es aber bei einer Hand voll Einsätze gegen Ende der Gartenschau. Seitdem fristet er wieder ein Schattendasein, neben den Dora-Zügen, welche für die U55 „modernisiert“ wurden, und ebenfalls mittlerweile seit längerer Zeit ohne weitere Verwendung abgestellt stehen.

Nachdem der Museumszug aussetzte, ging es kurz zum Berliner Hauptbahnhof, wo diese M10 zur Lüneburger Straße in Moabit in Form einer Flexity-Straßenbahn aufgenommen wurde. Aktuell befindet sich eine Verlängerung zum U-Bahnhof Turmstraße in Bau.

Der letzte Programmpunkt war der S-Bahnhof Potsdamer Platz. Dort konnte zunächst dieser Zug der Baureihe 481 als S2 nach Buch langzeitbelichtet werden. Aktuell erhält ein Großteil der Züge dieser Baureihe ein Redesign, hierbei kommt außen das neue Farbschema der Baureihen 483/484 zum Einsatz, der Innenraum zeigt sich nun in DB Regio-Farben mit den üblichen blauen Sitzen.

Zunächst waren die Züge im Netz Ring dran, zum Zeitpunkt der Aufnahme dieser Bilder war allerdings noch kein Redesign-Zug im Einsatz: Erst etwa zwei Jahre nach diesem Bild wurden die ersten Viertelzüge dem Betrieb übergeben. Noch einige Zeit dürften solche Langzeitbelichtungen möglich sein, ehe auch hier die Züge sich in einem neuen Farbkleid zeigen werden.

Beitrag veröffentlicht im April 2022.