Tagesausflug nach Berlin

Für ein paar Blicke über den Zaun in Hennigsdorf und Bilder der Berliner U-Bahn ging es am 15. September 2016 in den Osten der Republik.

Der Morgen begann allerdings mit einem Zwischenstopp in Farmsen, wo morgens Verstärkerzüge für die Linien U1 und U3 einsetzen. Auf den U3-Verstärkern kamen überwiegend DT3 zum Einsatz, so auch auf diesem. Der Ende des Jahres abgestellte DT3-LZB 925 verlässt in Kürze Farmsen. Die Züge fuhren zwischen Volksdorf und Großhansdorf einige Jahre automatisch, daher rührt die Fahrzeugbezeichnung. Die LZB-Technik befand sich im hier an der Spitze laufenden Wagen 1. Bis zum Schluss behielten sie ihre „alte“ Front.

62 der 68 letzten DT3-Fahrzeuge erhielten bei der Modernisierung zwischen 1995 und 2001 auch neue Fronten. Wenige Wochen nach diesem Bild war für Fahrzeug 876 Schluss: Am 11. November 2016 wurde es abgestellt und im Juli 2017 zum Verwerter gebracht. Im Jahr 2022 sind noch zehn nochmals modernisierte DT3-Fahrzeuge im Einsatz – theoretisch jedenfalls: Aufgrund der Baustelle auf dem Südring entfällt der Einsatz auf der U3 sowieso, dazu kommt noch der pandemiebedingt hohe Krankenstand, sodass auch die U1-Verstärker bis auf Weiteres gestrichen wurden.

Stichwort Modernisierung: Diese erfolgt bei den Fahrzeugwerken Miraustraße (FWM) in Hennigsdorf. Dort war von den DT3 jedoch leider nichts zu sehen, dafür stand der BVG GT6 2035 draußen abgestellt. Möglicherweise stehen unter den blauen Planen DT3-Wagen abgestellt…

Danach ging es von einem Zaun zum anderen: Nächstes Ziel war das Gelände von Bombardier. Eine Lok mit Sitzplatzangebot – Twindexx 445 001 – stand alleine abgestellt. Die angetriebenen Endwagen der Twindexx Vario-Doppelstockzüge werden – wie die Stadler KISS – als Baureihe 0445 geführt, mit dem Unterschied, dass die KISS als ET, und die Twindexx als Lok zugelassen sind.

Etwas weiter konnte dann ein erster Blick auf die neue (und seinerzeit nicht ausgelieferte) S-Bahn-Baureihe 490 geworfen werden. 490 001 sonnt sich in Hennigsdorf. Wenige Wochen später machte 490 100 in Hamburg erste Gehversuche im S-Bahn-Netz. Triebzug 9001 wurde erst in Woche 39/2018 ausgeliefert und am 2. Oktober 2018 abgenommen.

Seltenes Bild: Gisela auf der U1. Die 4-Wagen-Einheiten passen eben schlecht auf Linien, die planmäßig mit 6 Wagen fahren. Seit der Verlängerung der U3 bis zur Warschauer Straße kommen aber wieder 8 Wagen-Züge zum Einsatz, dabei handelt es sich allerdings fast ausschließlich um die vierteiligen, durchgängig begehbaren IK- und HK-Züge. So weit war es allerdings noch nicht, als Einheit 1081 vor Kulisse des Technikmuseums in den Bahnhof Möckernbrücke einfährt. Damals wie heute ein seltener Anblick.

In der Gegenrichtung konnte Wagen 780 in schönem Abendlicht aufgenommen werden. Die führende A3L71-Einheit 780/781 wurde im Sommer 2021 ausgemustert, im Oktober wurden die A3L71 symbolisch aus dem Betrieb verabschiedet, ehe die letzten Doppeltriebwagen nach und nach aus dem Dienst ausscheiden. Anfang 2022 sind noch zwei Doppeltriebwagen im Einsatz. Auf diesem Streckenabschnitt verläuft die U1 entlang des Landwehrkanals. Im Hintergrund ist neben dem Bahnhof Hallesches Tor die Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg zu sehen. Sie wurde zwischen 1885 und 1988 gebaut.

Ein beliebtes Fotomotiv ist auch die Rampe der Linie U2 am Bahnhof Nollendorfplatz. Einheit 1085 hat den einzigen Kleinprofilbahnhof, an dem alle vier Kleinprofillinien halten, Nollendorfplatz, soeben verlassen und taucht in den Tunnel zum Bahnhof Wittenbergplatz ab.

Wagen 638 konnte oben im Bahnhof Nollendorfplatz (U2) auf dem Weg zum Olympia-Stadion aufgenommen werden – samt Vollmond.

Ehe es nach Hause ging, gab sich der IK-Protoyp 1025/1026 die Ehre. „Icke, deine Neue“ auf dem Weg nach Pankow. Nur überraschte er den Fotografen unglücklicherweise…

Beitrag veröffentlicht im Januar 2022.