Am 14. Oktober war es dann so weit: Der ITS lud im Rahmen des Public Days die interessierte Allgemeinheit ein, auch ein Besuch der Live-Demos war möglich.
In den Messehallen gab es wenig spannendes zu sehen. Im Innenhof stand der Evobus eCitaro 1981 der HOCHBAHN. Er ist einer von mehreren Bussen, die den nächsten Schritt der Busbeschleunigung gehen: Im Rahmen des Projekts BiDiMoVe wird auf der Metrobuslinie 26 auf einem Teilabschnitt eine Kommunikation zwischen Bus und Ampelanlage erprobt. Dabei erhält der Busfahrer auf seinem Display angezeigt, wie lange die Ampel noch grün sein wird.
Um 14 Uhr stand schließlich die „Future Rail Experience Tour“ an. Mit dem ETCS-Probezug 474 051 und 048 ging es nach Bergedorf.
Der Mittelwagen 874 051 erhielt im Mai einen überarbeiteten Innenraum. Das Traglastenabteil mit Klappsitzen wurde hier durch zwei Stellplätze für Rollstühle / Kinderwagen / etc sowie ein Arbeitsabteil ersetzt. Die Sitzlehnen wurden für einen fünften Sitzplatz verkürzt, nur sind diese viel zu schmal… Auch mit an Bord sind vielfältige moderne folienbasierte Fahrgastinformationssysteme in den Scheiben und Decken.
Der Triebfahrzeugführer ist ausgestiegen, und trotzdem wird der Zug gleich losfahren. Die neugierigen Teilnehmer der einzigen quasi öffentlichen ITS-S-Bahn-Sonderfahrt werden in Kürze die „vollautomatische Kehrfahrt“ erleben – jedenfalls eine ferngesteuerte (siehe Beitrag vom 12. Oktober).
Auf dem Bahnhofsvorplatz wurde mit emoin das VHH-Projekt für automatische on Demand-Shuttles für die letzte Meile vom Bahnhof in die Wohngebiete vorgestellt. Das Fahrzeug von easy mile kam einige Tage rund um den Kongress zum regulären Einsatz. Parallel stellte die HOCHBAHN in der HafenCity mit HEAT ihren automatischen Kleinbus vor, der aber ausschließlich auf einer fest definierten Strecke eingesetzt wurde.
An dieser Stelle greifen wir noch einmal die Unterschrift des letzten Bildes vom vorigen Post auf: Die Zukunft auf einem Bild? Das dürfte hier wesentlich realistischer sein. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2021 soll ein automatischer Zug im ATO-Modus erstmals im regulären Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. In Puncto ETCS soll es als nächstes mit den beiden Stammstrecken im Innenstadtbereich weitergehen. Sowohl die ET 474 als auch ET 490 werden daher mit ATO over ETCS ausgerüstet.
Zurück ging es mit dem Sensors4Rail-Probezug 472 061. Sein Innenraum wurde im Sommer im Werk Neumünster überarbeitet: So zeigen alle Sitze in den Endwagen immer zur jeweiligen Zugspitze, die Hälfte der Sitze wurde ausgebaut. Außerdem wurde der gesamte Innenraum foliert, Lautsprecher und Monitore für die Livedemo eingebaut.
472 061 „Santana“ vor der Aussetzfahrt in Richtung Elbgaustraße. Der Zug wurde in Ohlsdorf in Optik der Digitalen Schiene Deutschland foliert. Nach den ITS-Fahrten wurde der Zug zunächst abgestellt und soll im nächsten Frühjahr beginnen, das restliche Streckennetz zu erfassen.
Anschließend widmeten wir uns noch um den Planbetrieb. Auch in Jahr 3 nach dem eigentlich geplanten Ausscheiden der Baureihe 472 kommt diese mit zwei Umläufen auf der Linie S11 zum Einsatz. 472 058 erreicht zusammen mit 472 038 den Altonaer Bahnhof.
Eigentliches Objekt der Begierde war der letzte unmodernisierte ET 474.3 mit LCD-Anzeigen: 474 110. Er kam ebenfalls auf der Linie S11 zum Einsatz – wo die Mehrsystemzüge eigentlich nicht zum Einsatz kommen…
Beitrag veröffentlicht im Dezember 2021.