Anfang Juli ging es nach Süddeutschland, aber natürlich nicht ohne einen Zwischenhalt in Nürnberg. Dort sind seit unserem letzten Besuch nun die ersten neuen Triebzüge der Baureihe 1440 im Einsatz, ebenso noch die letzten lokbespannten Züge.
Der Morgen begann mit dem Klassikermotiv in Nürnberg-Steinbühl.
Noch verkehren auf der Linie S2 lokbespannte Züge, ehe ab Dezember 2020 hier Talent 2-Fahrzeuge eingesetzt werden sollen. 143 336 erreicht in Kürze Nürnberg-Eibach.
Wenige Minuten später passiert der Gegenzug die Fotografen. Da die Nürnberger S-Bahn keine starken Steigungen zu überwinden hatte, wurde in den 1980er-Jahren von der Beschaffung von Elektrotriebzügen abgesehen. Stattdessen lieh man sich zunächst Wagenparks der S-Bahn Rhein-Ruhr. Die Erweiterung um die hier zu sehende Linie S2 machte dann die Anschaffung eigener X-Wagen und Loks Anfang der 1990er-Jahre erforderlich.
Für die Linien S3, S4 und die neue Linie S5 erhält die S-Bahn Nürnberg von ALSTOM insgesamt 27 Triebzüge vom Typ Coradia Continental. Die ersten Züge kommen seit Juni 2020 auf der Linie S4 zum Einsatz. 1440 034 kurz vor Anwanden.
1440 027 hat Anwanden soeben verlassen.
Mit 1440 030 ging es dann zurück zum Nürnberger Hauptbahnhof.
Die 42 Fahrzeuge vom Typ Talent 2 kommen künftig auf den Linien S1 und S2 zum Einsatz. Die DB schloss einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 321 Talent 2, der erste Abruf erfolgte für die Nürnberger S-Bahn im Jahr 2007. Der geplante Betriebsstart Ende 2010 verzögerte sich, die Inbetriebnahme zog sich bis ins Jahr 2013. Eine Eigenheit der Nürnberger Talent 2 sind die scheinbar „fehlenden“ schwarzen Puffer-Elemente neben der Schaku, diese „Crash-Elemente“ befinden sich aber schlichtweg hinter der roten Verkleidung. 442 226 verlässt als S1 den Nürnberger Hauptbahnhof.
Nach diesem Foto ging es dann im NIM-Express (Nürnberg – Ingolstadt – München) in die Landeshauptstadt. Noch werden die Züge mit Loks der Baureihe 101 und jeweils sechs angepassten Intercity-Wagen, davon ein Steuerwagen, gebildet.
Im Jahr 2013 bestellte die DB bei Skoda sechs Züge bestehend aus Loks der Baureihe 102 und jeweils sechs Doppelstock-Wagen. Im Gegensatz zu den bisher eingesetzten Wagen sollen diese Züge nur noch 189km/h erreichen – statt bislang 200km/h und „ab Dezember 2016 zum Einsatz kommen.“ Auch wenn die neuen Züge bereits vom EBA eingeschränkt zugelassen sind, verweigert die DB die Abnahme (und den Einsatz) aufgrund anhaltender technischer Probleme.