Am Sonntagvormittag wurde die am Donnerstag zunächst nach Lüneburg überführte Dampflok „Karoline“ (wir fotografierten) weiter nach Bleckede gebracht. Sie wurde bei einem Unfall im vergangenen Jahr beschädigt, nun steht zunächst eine genauere Schadensaufnahme an. Damit die Rücktour auch etwas fotogener ist, und tatkräftiges Hilfspersonal mitfahren konnte, wurde zudem eine Donnerbüchse angehängt. 16 Bilder einer Jagd entlang der AVL-Strecke Lüneburg – Bleckede.
Um aus dem BW Lüneburg Süd auf den Abzweig nach Bleckede zu gelangen, muss erst nach Lüneburg West hochgefahren werden, dann wird in den Güterbahnhof zurückgesetzt. Anschließend geht es am Stellwerk vorbei über Gleis 4 und weiter zur Metronom-Abstellanlage, wo die Oberleitung endet. Hier passieren die AVL 23041, Karoline und eine Donnerbüchse das Lüneburger Stellwerk.
Am Lüneburger Meisterweg trennt sich die Strecke einmal auf, links gehts nach Bleckede und rechts weiter in den Lüneburger Hafen. Der Zug wird in Kürze den BÜ Meisterweg passieren.
Bei Erbstorf war dann das nächste Foto geplant. Der gezeigte Abschnitt zeigt den ersten Bereich, wo die Strecke ein Stück parallel zur Straße verläuft.
Ein bisschen Höhe hat noch keinem Bild geschadet. Die erreicht man hier allerdings ausnahmsweise ohne „technische“ Hilfsmittel: Hinter Erbstorf unterqueren Straße und Eisenbahn den Elbe-Seitenkanal, bevor die Strecke im Wald weiter gen Scharnebeck verläuft.
Boltersen liegt gut zugänglich inmitten eines Waldstücks auf einer Lichtung, ist zweigleisig und hat sogar eine Ladestraße zu bieten. Bei einem kurzen Fotohalt verzogen sich die Wolken und es bot sich eine schöne Atmosphäre.
Hinter Boltersen verläuft die Strecke weiter durch Wald, bevor es zwischen Spargelfeldern weiter Richtung Neetze geht. Bei einem der unzähligen Übergänge konnte der Zug ein weiteres Mal erlegt werden.
In Bleckede angekommen wurde zuerst die Donnerbüchse abgehangen, bevor das Rangieren los ging. So konnte die 23041 der AVL auch im Seitenprofil aufgenommen werden. Die Lok wurde im Jahre 1961 von Deutz gebaut und ist vom Typ KS 230 B. In einer Kleinserie von nur 44 Exemplaren gingen 3 Stück an die OHE, darunter auch die gezeigte Lok, welche im BW Lüneburg Süd beheimatet war. Heute befindet sie sich in Privatbesitz, wird aber vom Verein für Fahrten genutzt und instandgehalten.
Hier wurde kurz die Zeitmaschine angeworfen und die Dampflok zeigt sich von einer schwarz-weißen Seite. In Kombination mit den (zugegebenermaßen nicht ganz so alten G322-) Radsätzen und dem alten Eisenbahnschild ein toller Flair vor Ort.
Nach einiger Rangiererei stand die „Karoline“ endlich auf der Drehscheibe. Sie ist eine ehemalige Dampflok der Dänischen Staatsbahn DSB. Sie stammt aus der letzten, zweiten Bauserie, welche zwischen 1943 und 1945 produziert wurde. 1970 wurde die letzte Lok bei der DSB ausgemustert und sollte nach England verkauft werden. Dieser Kauf kam allerdings nicht zustande und so kam die heutige „Karoline“ 1980 zur Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn. Sie ist das letzte Exemplar der dänischen „Q“ Baureihe.
Von Hand angetrieben wurden dann einige Runden gedreht, mit wechselndem Personal. Kurz danach wurde die Lok ebenso von Hand in den Schuppen geschoben, ein gar nicht so leichtes Unterfangen!
Zurück nach Lüneburg ging es dann mit der AVL 23041 samt Donnerbüchse.
Am Bleckeder Moorweg wurde dem Zug dann ein erstes Mal aufgelauert. Völlig zeitlos gleitet der kurze Zug dahin. Bei der Donnerbüchse handelt es sich um einen 1929 gebauten „Ci“-Wagen, gebaut von der Hannoverschen Waggonfabrik. Würde man nicht das Aufnahmedatum kennen, käme einem nicht in den Sinn, es würde aus 2020 stammen…
An der Bockelheide kurz vor Neetze überquert die Strecke die Kreisstraße 5. Fast wurde von einem weißen Transporter das Motiv zugefahren, doch es ging alles gut.
Zwischen Scharnebeck und Erbstorf wurden im letzten Monat der Oberbau erneuert. Noch lässt es sich sehr deutlich erkennen. Der Zug hat soeben den Hp Scharnebeck passiert.
In Erbstorf wurde dann ein letztes Mal an der AVL-Infrastruktur dem Zug aufgelauert. Die im Hintergrund erkennbare Weiche ist nicht mehr aktiv und das zweite Gleis fehlt auch längst.
Hinter Erbstorf ging es dann zum Meisterweg, über Gleis 4 am Lüneburger Stellwerk vorbei in den Güterbahnhof, hoch nach Lüneburg West und zum Schluss wieder runter nach Lüneburg Süd. Hier befindet der Zug sich kurz vor dem Trennabschnitt zwischen DB Gelände und OHE Infrastruktur.
Vielen Dank an das gesamte Team der AVL, welches diese Tour möglich machte!