Tag 1 in London

Tag 1 des Osterurlaubs in London: Neben der London Underground standen die Züge der “großen Eisenbahn” im Fokus.

Nach einer ziemlich späten Ankunft in London ging es vom Hotel an der Station Canning Town, wo dann auch das erste Bild eines Zuges der Londoner U-Bahn entstand. Auf der Jubilee Line kommen 63 7-Wagen-Züge des 1996 Tube Stock zum Einsatz, welche von Alstom gebaut wurden. Ursprünglich besaßen die Züge sechs Wagen, nach dem Jahrtausendwechsel wurden sie um einen siebten ergänzt.

Erster Anlaufpunkt war der Bahnhof London-Liverpool Street, einer der Londoner Hauptbahnhöfe. Hier sind vor allen Dingen die Züge des Betreibers “greater anglia” zu finden. Der 321 322 wird nach seiner Ankunft als Leerzug den Bahnhof verlassen.

Seit einigen Jahren zieht sich eine große Baustelle in Form des Projekts “Crossrail” durch London. Dabei handelt es sich um eine neue S-Bahn-artige Verbindung, welche in Ost-West-Richtung London durchqueren soll. Die Inbetriebnahme erfolgt etappenweise, auch zwei Jahre nach der Aufnahme dieses Bildes ist der Crossrail-Tunnel noch immer nicht fertiggestellt (geplante Eröffnung: 2018), die Fertigstellung verzögert sich immer wieder. Die Triebzüge der Class 345 (Bombardier Aventra) sind bereits seit 2017 unterwegs und bedienen Teile der künftigen Strecke. Bereits im Mai 2015 übernahm TfL Rail den Betrieb der Strecke von Liverpool Street nach Shefield von greater anglia. Nach Fertigstellung wird die Linie als “Elizabeth Line” bezeichnet, ihre Kennfarbe lila sieht man bereits an den Zügen.

Hier steht 345 022 im “alten” Bahnhof Liverpool Street zur Abfahrt nach Shefield bereit.

Die Züge der London Underground sehen ab und zu auch das Tageslicht, so z.B. die Circle, Hammersmith & City und die Metropolitan Line an der Station Barbican. Ein Zug der Metropolitan Line erreicht in schönstem Hinterhofflair auf dem Weg nach Aldgate Barbican.

Der Bahnhof war mal viergleisig, genutzt werden nur noch zwei. Ein S Stock-Zug der Hammersmith & City Line nach Hammersmith erreicht Barbican. Die S Stock-Züge kommen auf allen drei hier verkehrenden Linien und der District Line zum Einsatz, dabei handelt es sich um auf der Metropolitan Line um eine achtteilige Ausführung, auf den anderen Linien um eine siebenteilige. Die Züge wurden von Bombardier gebaut, der Name leitet sich vom Einsatzgebiet “subsurface” (Unterpflasterlinien) ab.

Zum Schluss an dieser Stelle noch ein künstlerisch angehauchtes Foto.

Weiter ging es nach Farringdon, wo ein S Stock-Zug der Hammersmith & City Line nach Hammersmith einfuhr.

Ein letztes Foto entstand im U-Bahnhof King’s Cross St. Pancras, wo erneut ein siebenteiliger S Stock-Zug nach Hammersmith Modell stand.

Im Bahnhof King’s Cross konnten danach die beiden seinerzeit in Betrieb befindlichen Schnellzuggenerationen von LNER (London North Eastern Railway) aufgenommen werden. Links steht ein Intercity 225, rechts ein Intercity 125. Letzterer erlebt seinen letzten Sommer, da die Ablöse in Form neuer von Hitachi gebauten “Azuma”-Züge Ende des Jahres geplant war.

Der Intercity 125, welcher auch als HST (High Speed Train) bezeichnet wird, kommt auch bei anderen Bahngesellschaften wie Great Western Railway zum Einsatz. Ein solcher HST ist hier im Bahnhof Paddington zu sehen.

Weiter ging es zunächst mit der London Overground. Ein Zug der Class 378 erreicht den Bahnhof Willesden Junction.

Zurück in St. Pancras konnte dieser vom TGV abgeleitete Eurostar-Triebzug bei seiner Ankunft aufgenommen werden. Er hält in einem separaten Abschnitt des Bahnhofs, welcher abgezäunt ist. Zum Zug gelangt man – wie am Flughafen – nur nach einer Passkontrolle, und auch erst, wenn er am Bahnsteig vorbereitet wurde.

Als nächster und letzter Programmpunkt des Tages wartete die tiefste Station der London Underground auf uns. Es ist die Station Hampstead der Northern Line. Ein 1995 Tube Stock-Zug fährt in Richtung Kennington ein. Der Bahnsteig liegt 58,5m unter dem Geländeniveau.

Der Weg zum Hotel führte uns über Canary Wharf. Aufgrund der Osterfeiertage war bei der Docklands Light Railway (DLR) einiges gesperrt, sodass ein Ersatzverkehr fuhr. Dieser Doppeldeckerbus wird von Sullivan Buses betrieben, einer der gefühlt unzähligen Busbetriebe Londons.

Oben im Bahnhof Canary Wharf: Ein Zug der DLR nach Woolwich Arsenal steht zur Abfahrt bereit. Es handelt sich um einen B07-Zug, welcher von Bombardier gebaut wurde. Die DLR fährt in der Regel ohne Fahrer vollautomatisch.

Mit der DLR ging es weiter nach Stratford International, einem Bahnhof, der seinem Namen nicht ganz gerecht wird: Internationale Züge halten hier nämlich gar nicht – doch dazu an anderer Stelle mehr. Seit der Eröffnung im November 2009 halten hier allerdings diese Schnellzüge der Southeastern Highspeed. Zu den olympischen Spielen im Jahr 2012 bekamen sie ihren Namen „Javelin“ (dt.: „Speer“), welcher auf jedem der Triebzüge der Class 395 zu lesen ist.

Die Züge werden mit dem Prädikat „Britain’s fastest“ vermarktet, auf der High Speed One erreichen sie bis Ebbsfleet oder Ashford mit Wechselstrom aus der Oberleitung bis zu 225 km/h. Auf den Abschnitten mit Stromschiene (Gleichstrom) erreichen sie immerhin eine Geschwindigkeit von 160 km/h.

Zum Abschluss des Tages fiel noch dieser Mercedes-Benz Citaro von GoAhead London auf, viele scheint es dort nicht zu geben. Nach einem ereignisreichen Tag ging es dann mit der DLR wieder ins Hotel.

Beitrag veröffentlicht im April 2021.