Ist das Kunst, oder kann das weg?

…diese Frage wird bekanntlich häufiger gestellt. Bei illegalen Malereien im Bereich der Eisenbahn ist meist die zweite Antwortmöglichkeit die zutreffende, doch gibt es immer mal wieder Ausreißer. Dazu gehört auch diese nicht ganz zulässige Bemalung des 472 060, welche es sogar auf die Titelseite des Eisenbahn-Kuriers schaffte.

Über Nacht sprühten „Unbekannte“ in einer beachtlichen Genauigkeit ein Ende des Triebzugs 472 060. Wie bereits bei früheren Malereien wurde wieder ein Abrisseffekt gewählt – die verkehrsrote Farbgebung also „entfernt“. Weite Teile der Front zeigen sich nun in Ursprungsfarbgebung, von der Zugzielanzeige mal abgesehen, die damals noch eine Fallblattanzeige war…

Bei der Ausfahrt auf dem Weg nach Aumühle gelang ein Mitzieher.

Am frühen Nachmittag wurde die Sonne dann genutzt, um den speziellen Altbauzug bei Langenfelde abzulichten.

Entgegen aller Vermutungen wurde der Zug nicht schnellstmöglich gereinigt, um negative Aufmerksamkeit zu vermeiden. Der Triebzug 472 060 wurde längst zum Jagdobjekt zahlreicher Fotografen. Eines Morgens fuhr er als Kurzzug auf der Linie S11 in Ohlsdorf ein.

Ein weiteres Bild entstand im Hp Wandsbeker Chaussee.

Das letzte Foto entstand als S2 in Altona, wenig später, aber immerhin nach erst zwei Wochen(!) wurde der Zug dann aus dem Verkehr genommen. Nach einem Artikel der Lokalpresse musste schlichtweg gehandelt werden. Ab 2023 soll aktuellen Planungen zufolge der 472 062 wieder in ozeanblau-beige im Einsatz sein, als dritter Museumszug des Vereins Historische S-Bahn Hamburg e.V., dann ist die Farbe aber weniger vergänglich…

Beitrag veröffentlicht im Dezember 2021.