Tag 2 in München: Neben der umgeleiteten Flughafen-S1 stand die U-Bahn München und ein Besuch im noch nicht elektrifizierten Buchloe auf dem Plan.
Am Morgen ging es zunächst zum Bahnhof Flughafen Besucherpark, wo diese unmodernisierte und umgeleitete S1 zum Flughafen einfuhr.
Nach einem kurzen Zwischenstopp am Airport arbeiteten wir uns bis Hallbergmoos vor, wo wir 423 081 an der Spitze eines S1-Langzuges nach Feldmoching (U2) aufnahmen. Anders als in Hamburg besteht jeder Triebzug der Baureihe 423 (wie auch deren Schwesterbaureihen – die BR 426 mal ausgenommen) aus vier Wagen, jeder ET 423 hat eine Länge von 67,4 Metern. Damit ist ein solcher Langzug nur minimal länger als ein 9 Wagen-Langzug in Hamburg.
Vom Ostbahnhof ging es im Anschluss noch einmal zum Bahnhof Berg am Laim, wo wir einen Meridian nach Kufstein aufnahmen. Hierbei handelt es sich um einen sechsteiligen FLIRT 3 aus dem Hause Stadler.
Ein Großteil der Münchener U-Bahn ist eine echte U-Bahn: Unterirdisch. So sind Tageslichtaufnahmen nur schwer möglich. Eine Gelegenheit bietet die Linie U6, wo im Nordwesten die Strecke nach Garching „auftaucht“. Ein A-Wagen, sprich ein Doppeltriebwagen der ersten Generation, steht hier an der Spitze einer linienlos beschilderten U6 zum Odeonsplatz im Bahnhof Studentenstadt bereit.
In Fröttmaning befindet sich die „Technische Basis“ der Münchener U-Bahn; die Betriebswerkstatt. Entsprechend sieht man von der Brücke über die Gleise diverse U-Bahnen abgestellt, hier sind Züge der Baureihen A, C1 und C2 zu sehen.
Der Bahnhof Fröttmaning befindet sich nur einen Steinwurf von der Allianz-Arena entfernt und besitzt daher zwei großzügige Bahnsteige mit insgesamt vier Bahnsteigkanten. Hier steht der C2-Triebzug 703 im Bahnhof Fröttmaning zur Weiterfahrt nach Garching Forschungszentrum bereit.
Die sechsteiligen Gliederzüge vom Typ C2 wurden von Siemens gebaut und stammen aus technischer Hinsicht aus der Inspiro-Familie. Der C2 ist eine Weiterentwicklung des Anfang des Jahrtausends gebauten C1-Zuges, welcher erstmals auf voller Länge durchgängig begehbar war. Sein auffälligstes Unterscheidungsmerkmal sind die rot oder grün leuchtenden (bzw. blinkenden) LED-Türkanten. Die Züge bereiteten viele Sorgen, die Zulassung wurde zur Hängepartie. Die Profilfreiheit war rechnerisch zu belegen, was nach Fertigung und Lieferung noch einige Zeit dauerte und den Hersteller scheinbar überraschte. Im Sommer 2016 konnten dann zunächst im weitgehend überirdischen Abschnitt zwischen Garching Forschungszentrum und Kieferngarten, später Münchener Freiheit der Probebetrieb aufgenommen werden. Im Sommer 2021 kommen die Züge nur auf den Linien U6, U3, U2 und neuerdings U1 (bislang nur ein Zug) zum Einsatz. Auf den Linien U4 und U5 dürfen die Züge noch nicht eingesetzt werden.
Nach einem Besuch in Garching fuhren wir zurück zum Hauptbahnhof, wo dieser österreichische Fernzug mit Taurus 1116 104 und einer Schwesterlok am anderen Zugende einfuhr.
Über Pasing ging es dann mit einem anderen Sandwich, einem der Baureihe 218, nach Buchloe. 218 414 steht hier mit ihrem RE aus München zur Weiterfahrt nach Kempten bereit. Noch ist die Elektrifizierung der Strecke München – Lindau noch nicht in Buchloe angekommen, seit Dezember 2020 wird hier unter Draht gefahren.
In der Einfahrt des Bahnhofs Buchloe nahmen wir dann diesen Schweizer Eurocity auf. Der SBB-Wagenpark wird von zwei Loks der Baureihe 218, an der Spitze 218 401, durch Bayern gezogen.
Ab Lindau übernahmen dann Schweizer Loks der Reihe 421 die Traktion in Richtung Zürich.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof nahmen wir auch diesen Desiro der DB Regio auf, es handelt sich um 642 622/122.
Zurück am Bahnhof Buchloe: Während wir auf den alex nach München warteten, fuhr der Folge-RE nach Kempten ein. 218 429 zieht ihren RE 57596 vom Starnberger Flügel des Münchener Hauptbahnhofs nach Kempten.
Heute sieht es auch hier aus Fotografensicht langweiliger aus. Nicht nur der alex fiel 2020 weg, auch die Dostos sind weniger geworden. Zeitweise war es nur ein Verstärkerzug im Sandwich, mittlerweile sind es immerhin wieder zwei, einer fährt weiterhin mit zwei 218ern, einer mit den vermeintlichen Nachfolgern, zwei Loks der Baureihe 245.
Leider schon nach „Licht aus“ erreichte dann der alex zurück nach München Buchloe, dabei bespannte die am Vorabend bereits fotografierte Bodo-Werbelok ER 20-013 den Zug.
Zu später Stunde ging es dann noch einmal los, um S-Bahnen langzeitzubelichten. Noch tragen die allermeisten ET 423 eine grüne LCD-Zugzielanzeige, welche auch auf Langzeitbelichtungen lesbar ist, während die weiß leuchtenden LED-Anzeigen dank ihrer Leuchtkraft schnell zur Überbelichtung neigen… In Moosach steht 423 171 als S1 zum Flughafen zur Abfahrt bereit.
Wie im Post des Vortages erwähnt nimmt der Zug dorthin einen anderen Weg als sonst: Aufgrund von Bauarbeiten muss die S1 über die S8-Strecke und Unterföhring, statt über Neufahrn zum Flughafen geleitet werden. So steht ausnahmsweise an diesem Bahnsteig eine S1 zum Flughafen und nicht nur zum Ostbahnhof (inzwischen Leuchtenbergring)…
Zum Abschluss ging es auf die Stammstrecke, wo wir am Marienplatz um kurz vor Mitternacht diesen ET 423-Kurzzug als S6 zum Ostbahnhof aufnehmen konnten. In den Jahren 1998 bis 2007 wurden 462 Fahrzeuge gebaut, rund die Hälfte davon fährt für die S-Bahn München. Vielen Dank an die örtliche Aufsicht, die nichts gegen die Nutzung eines Stativs hatte…
Beitrag veröffentlicht im August 2021.