Nach einem regnerischen Vortag schien am Samstagmorgen wieder die Sonne über New York City und nach dem Check-out im Hotel wurde ein letztes Mal die High Line angesteuert. Außerdem unternahmen wir noch einen Ausflug nach Riverdale für den Amtrak Empire Service, ehe es über das Hotel zum Flughafen JFK ging.
Es ging quasi dort weiter, wo wir am Vorabend aufhörten: Auf der High Line, in Höhe der W 19 Street. Da der Abschnitt am Hudson River in den Hudson Yards leider weiterhin witterungsbedingt gesperrt war, kehrten wir um, um zum südlichen Ende der High Line zu gehen.
Die Anlagen wurden in den 1930er-Jahren gebaut, bis dahin fuhren die Züge noch auf Straßenniveau, was zu diversen Unfällen mit Todesfolge führte. Aufgrund der Zunahme des Güterverkehrs über die Straße durch große Trucks in den 1950er-Jahren und die Abwanderung von Nutzern der Strecke verlor die 21 Kilometer lange Strecke nach und nach an Bedeutung, sodass in den 1960er-Jahren bereits Teile abgerissen wurden. Im Jahr 1978 fuhr dann schon nur noch ein Zug wöchentlich – mit zwei Wagen Fracht. 1980 musste die High Line wegen Bauarbeiten vom Restnetz getrennt werden, bei der Wiedereröffnung 1981 gab es bereits keine Kunden mehr. Der Park hat heute eine Länge von 4,7 Kilometern
Wie bereits in einem früheren Beitrag erwähnt ist die High Line eine ehemalige Güterverkehrsstrecke in Manhattan. Die Anschlüsse führten in die Obergeschosse der Fabriken und Lagerhallen des ehemaligen Industriegebiets.
Ein solches Anschlussgleis dürfte hier einmal gelegen haben. Der Breite des Viadukts zufolge könnten teilweise bis zu vier Gleise nebeneinander Platz gefunden haben.
Baum im Gleis! Doch das ist hier Programm… in der warmen Jahreszeit dürften die Gleise weitestgehend zugewachsen sein, dank der kalten Jahreszeit ist dieses Gleiskreuz gut zu sehen.
Das südliche Ende, an dem sich die Fotografen hier befinden, war der erste eröffnete Abschnitt der High Line im Jahr 2009, von dort an wurde der Park schrittweise verlängert. Aktuell wird eine Verlängerung zur naheliegenden Moynihan Train Hall gebaut, die sich optisch an den Bestand anpasst. Eine weitere Verlängerung in Richtung Norden befindet sich in Planung.
Stichwort Trucks, die der High Line das „Aus“ bescherten: In der benachbarten Gansevoort Street sahen wir diesen typisch amerikanischen Truck stehen…
Auch ein wenig Street Photography gehörte zum Urlaub dazu – hier an der Kreuzung 9 Av / Little 12 St in Manhattan.
Anschließend ging es noch einmal in die Bronx nach Marble Hill, um mit der Metro-North Railroad nach Riverdale zu fahren. Bevor unser Zug kam, fuhr noch der Expresszug durch. Die P32AC-DM-Lokomotiven sollen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts durch neue Siemens Charger-Lokomotiven ersetzt werden.
Angekommen in Riverdale überraschte uns dieser rückwärtsfahrende Zweiwege-Ford…
… genauso wie der Empire Service in Richtung Niagara Falls. Auch er ist mit einer P32AC-DM bespannt, welche sogar ein spezielles Empire Service-Branding an der Seite trägt. Auch diese Loks werden durch Siemens Charger ersetzt.
Auf der benachbarten Brücke zum Yachtclub hielten wir zunächst einen der elektrischen Triebzüge vom Typ M7A fest. Sie können nur einen Teil der Hudson Line befahren, da sie nicht durchgängig mit einer Stromschiene elektrifiziert ist. Für die Metro-North wurden 336 Wagen gebaut, weitere 836 Wagen sind bei der Long Island Rail Road im Einsatz, der wir leider keinen Besuch abstatten konnten. Bei den von Bombardier zwischen 1999 und 2006 gebauten Zügen handelt es sich um Doppeltriebwagen, die nicht getrennt werden. Vier M7A-Doppeltriebwagen machen sich in diesem Moment auf den Weg zum Grand Central Terminal.
Von Süden folgte dann ein weiterer Metro-North Zug mit einer P32AC-DM als Zuglok.
Der Gegenzug fuhr mit einem Shoreliner I-Steuerwagen voraus. Die Wagen mit rotem Fensterband sind ursprünglich keine Metro-North Railroad-Wagen (MTA), sondern gehören dem Connecticut Department of Transportation. Dieses bestand darauf, dass die roten Fensterbänder bleiben, so entstehen teils bunt gemischte Züge. Auch wenn die Strecke von Metro-North und somit der MTA betrieben wird, arbeitet man beim Rollmaterial zusammen.
Mit gut zwanzig Minuten Verspätung, aber immerhin in Sonne – es gab beim Warten genug schattige Momente – passierte der Amtrak Empire Service 280 aus Niagara Falls zur New Yorker Penn Station die Fotografen in Riverdale.
Am Bahnsteig nahmen wir unseren Zug in Richtung Marble Hill noch einmal auf. Hierbei handelt es sich um einen Shoreliner II-Steuerwagen.
In Marble Hill angekommen nahmen wir die Broadway Bridge noch einmal auf. Der Broadway führt einmal quer durch Manhattan und die Bronx und auf New Yorker Stadtgebiet eine Länge von rund 24, insgesamt sogar 53 Kilometern… Wie bereits am zweiten Tag erwähnt, verkehrt die Subway-Linie (1) auf der oberen Etage der Brücke. Hierbei handelt es sich um eine Hubbrücke, die heutige wurde im Dezember 1960 (Subway) bzw. Januar 1961 (Straße) für den Verkehr freigegeben. Ein Zehnwagenzug der Baureihe R62A passiert die Broadway Bridge in Richtung Bahnhof Marble Hill – 225 St.
Nach einem Zwischenhalt am Hotel, um das Gepäck abzuholen, machten wir uns am frühen Nachmittag auf den Weg zum Flughafen. Diese Fahrt wurde dank Bauarbeiten, Umleitungen und Denkfehlern zu einer kleinen unfreiwilligen Irrfahrt – zum Glück durch den Wochenpass auf der Metro Card abgedeckt. Im Bahnhof Canal Street stand diese dieselelektrische Arbeitszuglok vom Typ R43 abgestellt – nähere Details liegen uns leider nicht vor. Am Haken hatte sie zwei Loren.
Die Sonne stand tief, als wir mit der Linie (A) wieder das Tageslicht erreichten, zu tief für eine schöne Aufnahme eines ganzen R46-Zuges. So musste es bei diesem „Portraitfoto“ des R46-Wagens 6092 im Bahnhof 80 St – Hudson St bleiben. Die von der Pullman Company gebaute Baureihe R46 ist seit Anfang des Jahres 2022 die älteste in Betrieb befindliche Baureihe bei der New Yorker Subway, die Wagen wurden 1975 bis 1978 gebaut.
Die Linie (A) hat im Osten zwei Linienäste, natürlich saßen wir im Zug, der nicht umsteigefrei zum Flughafen JFK fährt. Wie der Zufall aber so wollte, brachte uns dieser moderne R179 zum Flughafen.
Dort angekommen entstand ersatzweise dieser Nachschuss. Da die Anreise zu lange dauerte und die Sonne inzwischen zu tief stand, konnten wir auf einen Zug in Richtung Innenstadt leider nicht mehr warten.
$ 7,75 ärmer stiegen wir in Howard Beach in den JFK Airtrain zu den Terminals. Die vollautomatischen Züge können zwischen den Flughafenbereichen kostenlos genutzt werden, steigt man allerdings außerhalb des Flughafens aus – also um in die Subway umzusteigen – wird eben dieser Fahrpreis fällig. Auf dem Weg zu den Terminals kam uns diese Doppeltraktion entgegen.
Zurück nach Europa ging es mit Delta Airlines, zufälligerweise mit der „Team USA“-Lackierung anlässlich der Olympischen Winterspiele in Peking. Hierbei handelt es sich um den Airbus A330-941 „N411DX“. Dieses Bild entstand beim Umstieg am Amsterdamer Flughafen Schiphol, ehe die letzte Etappe nach Hamburg angetreten wurde.