Die unbekannte X für die Hamburger U-Bahn

Vor 20 Jahren war die Angst groß, dass der Jahreswechsel von 1999 zu 2000 ernsthafte Probleme verursachen würde. Den Jahreswechsel 2019/2020 hatte jedoch niemand auf dem Schirm. Da war die Verwunderung groß, als sich in der Neujahrsnacht immer mehr U-Bahnen vom Typ DT5 nicht mehr aufrüsten ließen. Dies soll 95 der seinerzeit 109 in Betrieb befindlichen Züge betroffen haben. Nachdem am Neujahrstag der 5min-Takt auf der U3 ausfallen musste, wurden für Dienstag verstärkt DT4 von anderen Linien abgezogen, um DT5-Ersatzverkehre zu leisten. An einem wolkenlosen Vormittag bot sich also an, lang geplante Motive am Hafenrand schnell hintereinander umzusetzen.

Am Morgen des 2. Januar 2020 steht DT4 107 vor Sonnenaufgangskulisse im Bahnhof Baumwall.

Seit dem Vortag kamen immer mehr DT5 wieder zurück in den Einsatz auf der U3, man behalf sich zunächst kleinerer Tricks und setzte das Datum von Hand zurück. Schon am zweiten Tag war die U3 wieder überwiegend mit DT5-Fahrzeugen besetzt.

Insgesamt acht Umläufe DT4 waren dennoch noch im Einsatz, so auch DT4 150.

Nach einer kalten Nacht lag eine dünne weiße Schicht über dem Hafen. DT4 142 sonnt sich am Hafen.

Nach einem kurzen Intermezzo im Jahr 2020 ist für DT5 355 die Zeit im Dezember 2019 „stehen geblieben“…

DT4 226 erreicht den Bahnhof Baumwall von der Binnenhafenbrücke aus.

Imposante Fotos mit Hafenflair sind hier rund um die Wintersonnenwende während der goldenen Stunde möglich, wenn der Hafen hinten in goldenem Licht hervorsticht. DT4 198 muss heute mit etwas weniger imposantem Hintergrund auskommen, kurz vorm Bahnhof Rödingsmarkt.

Ein weiterer DT4 am Bahnhof Baumwall. Über Jahre Standard war dies die letzten Jahre tagsüber quasi nicht fotografierbar. Die DT4 fuhren bis Dezember planmäßig nur im Wochenendnachtverkehr auf der U3. Grund sind die kurzen Bahnsteige auf der U3: Die DT4 haben eine Länge von 60m, die Bahnsteige teilweise nur knapp über 80m. Daher kommen eigentlich nur zwei Dreiteiler (früher DT3, heute DT5) mit ca. 79m Länge zum Einsatz.

Und schließlich noch ein Klassiker: Ein DT4 auf dem Hafenviadukt. Nach Jahren der Bauarbeiten am Flutschutz ist dieser endlich wieder vollständig von den Landungsbrücken bis zum Baumwall begehbar. Die Kräne sind noch nicht ganz verschwunden, der Bahnhof Landungsbrücken befand sich in den letzten Zügen des barrierefreien Ausbaus.

Schon am Tag danach waren wieder genug DT5-Fahrzeuge für den Betrieb auf der U3 verfügbar. Derweil muss man sich weiter mit Provisorien aushelfen, da ein Bauteil das Jahr 2020 (noch) nicht verträgt.