Ende Januar ging es über den großen Teich nach New York City. Bedingt durch einen starken Schneesturm erreichten wir die Stadt erst einen Tag später als geplant. Am Montag ging es dann mit der Wochenkarte für die Subway zunächst in den Norden.
Ziel war die „große Eisenbahn“ unweit der Subway-Station Whitlock Avenue. Beim Warten fand ein Schulbus den Weg auf den Chip. Im Hintergrund ist das eigentliche Motiv zu sehen…
Unser geplantes Motiv fiel wegen Bauarbeiten leider aus, sodass unsere Kameras am Brückenrand durch einen Spalt gesteckt werden mussten. Die Siemens ACS-64 621 („Amtrak Cities Sprinter“) zieht ihren Zug in Richtung Zentrum.
Verkehr auf mehreren Ebenen: Die Subway-Linie 6 wird hier auf Viadukten bzw. Brücken über die anderen Verkehre geführt. Die rechte Brücke überspannt den Bronx River. Im Vordergrund befindet sich die ehemalige Westchester Avenue Station, welche von 1908 bis 1937 in Betrieb war. Heute ist von ihr nicht mehr als eine Ruine übrig – Zukunft offen.
Südlich der Station Whitlock Avenue kommt die Linie 6 ans Tageslicht, bis dahin verkehrt sie im Tunnel. Die Strecke ist dreigleisig, in Lastrichtung verkehren Expresszüge über das Mittelgleis. Dabei werden fünf bzw. in diesem Abschnitt vier Stationen ausgelassen.
Bei den auf der Linie 6 eingesetzten Zügen handelt es sich um Züge des Typs R62A, welche von 1984 bis 1987 von Bombardier gebaut wurden. Die Wagen der Typen R62(A) und R68(A) waren ursprünglich als Einzelwagen konzipiert, sie besaßen früher alle Führerstände an beiden Wagenenden. Inzwischen ist der Großteil ausgebaut, und es wurden feste Zugverbände aus 4 bis 6 Wagen zusammengestellt. Ein Zehnwagenzug R62A erreicht Whitlock Avenue auf dem Weg in Richtung Manhattan.
Im Anschluss ging es weiter nach South Ferry – zur Südspitze Manhattans. Von dort legt alle halbe Stunde die bekannte orangene Staten Island Ferry ab. Vom Schiff bot sich eine tolle Aussicht auf die Skyline von Manhattan.
Im Anschluss ging es weiter zur Staten Island Railway, nur noch hier kommen Wagen des Typs R44 zum Einsatz, bei der New Yorker Subway endete ihr Einsatz bereits 2010 vorzeitig wegen Materialschäden. Dort kamen bis wenige Wochen vor der Reise noch ältere Wagen zum Einsatz, nun sind die R44 der Staten Island Railway die Ältesten…
Hier auf Staten Island werden die Züge noch aus Einzelwagen gebildet – gebaut wurden sie 1971 bis 1973 von St. Louis Car. An der Station Clifton stehen einige Wagen abgestellt, genauso die Diesellok 777. Hierbei handelt es sich um eine Brookville BL20G.
Auf der anderen Seite der Gleise stehen drei weitere Dieselloks sowie der Wagen RD 344 abgestellt. Im Hintergrund stehen Überreste des offenbar bereits „geschlachteten“ Wagens 466.
Ein Vierwagenzug, angeführt von Wagen 400 erreicht auf dem Weg Richtung St. George die Station Clifton.
Wenige Minuten später erreicht Wagen 442 die Station Clifton. Mittelfristig ist auch hier der Ersatz der inzwischen rund 50 Jahre alten Wagen geplant. Von der neuen Baureihe R211, von der bereits erste Einheiten Probefahrten im Netz der B-Division (vereinfacht: Buchstabenlinien / Großprofilstrecken) unternehmen, sollen künftig auch welche nach Staten Island geliefert werden.
Mit Wagen 442 ging es weiter südlich bis Dongan Hills…
…um dort in den Gegenzug zurück zum Anleger der Staten Island Ferry zu steigen.
Von dieser wurde auf der Rückfahrt die Freiheitsstatue samt Staten Island Ferry in schöner Abendstimmung aufgenommen.
Nächstes Ziel war die Linie 7. Die Linien 1-7 sowie der an anderer Stelle gezeigte 42nd Street-Shuttle gehören zur A-Division der New Yorker Subway, welches ein kleineres Profil hat. Wie auch auf der Linie 6 fahren in Lastrichtung Expresszüge. Während die überall haltenden „Flushing Local“-Züge das Liniensymbol (7) tragen, werden die nicht überall haltenden „Flushing Express“-Züge mit einer <7> gekennzeichnet.
Ein (7) Flushing Local erreicht den Umsteigebahnhof Queensboro Plaza, hier besteht eine bahnsteiggleiche Umsteigemöglichkeit zu den Linie N und W – ein Unikum: Nirgends sonst im Subway-System kann zwischen Zügen der A- und B-Division bahnsteiggleich umgestiegen werden.
Hinter dem Zug der Baureihe R188 und einer Werbetafel verbirgt sich der Schriftzug der Silvercup Studios, einem der größten Filmstudios New Yorks.
Danach fuhren wir zwei Stationen weiter für diesen Motivklassiker an der Linie 7, nach 40 Street – Lowery Street. Ein <7> Flushing Express passiert die Station 40 St – Lowery St in Kürze ohne Halt, wie auch die beiden darauf Folgenden.
Das Rautensymbol der Linie muss derweil gar nicht zwangsläufig für einen Expresszug stehen, auch Züge mit einem abweichenden Linienlauf werden so beschildert.
Unweit der Linie 7, genauer gesagt etwas weiter nördlich am East River, befindet sich der Flughafen LaGuardia. Entsprechend lassen sich hier die Züge auch mit dem einen oder anderen Flugzeug ablichten. Eine (7) in Richtung Manhattan fährt ein.
Auf der Linie 7 kommen ausschließlich moderne Züge der Baureihe R188 zum Einsatz. Sie wurden von 2011 bis 2016 von Kawasaki gebaut. Während die Wagen 7211 bis 7590 aus R142A-Fahrzeugen umgebaut wurden, wurden fünf- und sechsteilige Einheiten mit den Wagennummern 7811 bis 7936 neu gebaut. So wird es möglich, (planmäßig) Züge mit 11 Wagen zu bilden – ein Unikum bei der New Yorker Subway. Auf allen anderen Linien kommen Züge mit nicht mehr als 10 Wagen zum Einsatz. Eine <7> passiert die Station ohne Halt in Richtung Flushing.
Nachdem das Licht weg war, ging es mit einer (7) zurück zum Times Square, in dessen Nähe sich unsere Unterkunft befand. Bis 2015 war die Haltestelle Times Square – 42 Street Endhaltestelle der Linie 7, seitdem ist eine Verlängerung um einige Blöcke in Richtung Westen bis 34 Street – Hudson Yards in Betrieb.
Auf der „Flushing Line“ genannten Linie 7 können heute nur noch R188 eingesetzt werden, da hier CBTC zum Einsatz kommt. Das steht für „communications-based train control“. Es ermöglicht einen automatischen Zugbetrieb („ATO“ – „Automatic Train Operation), und damit dichtere Zugfolgen. Der Zugfahrer überwacht hier nur noch die Fahrt, gibt den Abfahrbefehl und kann jederzeit eine Notbremsung einleiten. Vor der Linie 7 wurde bereits die Linie L mit CBTC und ATO ausgerüstet, weitere Upgrades sind in Planung bzw. Umsetzung.
CBTC ist derweil bei geschlossenen Metrosystemen im Kommen: Die Kopenhagener S-Bahn wird seit 2016 schrittweise mit CBTC ausgestattet, in Deutschland soll ab 2023 ein Pilotprojekt in München starten.
Später am Abend nahmen wir auf der Linie E einen Zug des Typs R160 in der Station 5 Av/53 St auf. Diese wurden von 2005 bis 2010 von Alstom (R160A, 4 oder 5 Wagen) und Kawasaki (R160B, 5 Wagen) gebaut – die beiden Unterbaureihen sind frei miteinander kuppelbar, wenngleich sie trotzdem in der Regel artrein fahren.
Auch wenn hier wieder feste Einheiten gebildet wurden, gibt es keine offiziellen Übergänge zwischen den einzelnen Wagen. An den Wagenenden befinden sich allerdings Türen für den Notfall. Da diese nicht gesichert sind, werden sie immer wieder von bestimmten Fahrgastgruppen genutzt – es scheint auch schlichtweg niemanden zu interessieren, dass die Nutzung außer im Notfall verboten ist.
Alle New Yorker Subway-Wagen tragen die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika. Natürlich darf eine Detailaufnahme hiervon nicht fehlen.
An der 5th Avenue nahmen wir auf dem Weg zum Central Park diesen gar nicht so modern aussehenden Linienbus auf. Die Liniennummer BxM10 sah jedenfalls fürs Hamburger Auge eigenartig aus… Hinter den Buchstaben verstecken sich Abkürzungen für die Bezirke, in denen die Linie fährt, in diesem Fall Bx für Bronx und M für Manhattan. Nicht wenige Zahlen sind mehrfach in New York vorhanden, so gibt es zum Beispiel eine M2 in Manhattan und eine B2 in Brooklyn.
Im Central Park war noch einiges an Schnee von Samstag übrig geblieben, so auch auf „The Mall“, einer langen Achse durch den Park.
Das letzte Bild dieser Fotostrecke zeigt die Bethesda Terrace im Central Park. Einige Aufnahmen später ging es dann nach einem langen Tag zurück ins Hotel.