Auf dem Weg in die Hauptstadt

Ende Februar ging es mal wieder für eine Woche nach Berlin, dieses Mal jedoch nicht direkt über die A24 ab Hamburg, sondern über Wolfsburg und den Magdeburger Raum. Ziel waren neben dem Enno in Wolfsburg die sogenannte S-Bahn Mittelelbe.

Nahe des Wolfsburger Hauptbahnhofs bietet sich dieser Blick auf das, wofür Wolfsburg bekannt ist: VW. Zwischen dem Werk und einem wohl dazugehörigen Parkplatz führt die dreigleisige Eisenbahnstrecke, wo zwei enno-Züge kurz hintereinander an uns vorbeifuhren. Hier ist 1440 123 mit einem weiteren Alstom Coradia Continental-Triebwagen vor typisch Wolfsburger VW-Kulisse zu sehen.

Direkt nach dem enno überraschte uns die Locon 214 004 bei einsetzendem Regen.

Und noch einmal der selbe Zug aus anderer Perspektive.

Nach den Fotos in Wolfsburg ging es zurück auf die Autobahn Richtung Berlin. Einen zweiten Fotohalt legten wir für die S-Bahn Mittelelbe ein, ehemals S-Bahn Magdeburg. Die einzige Linie verbindet Wittenberge, Stendal, Zielitz, Magdeburg und Schönebeck-Bad Salzelmen miteinander. 425 009 durchfährt Wolmirstedt Richtung Süden.

In der Gegenrichtung begegnete uns der Kurzläufer der S1 bis Zielitz mit 425 010 an der Spitze. Die „S1“ wurde 1974 in Betrieb genommen, bis zum Betriebsstart der Triebzüge der Baureihe 425 zu Anfang des Jahrtausends wurde mit wechselnden lokbespannten, teilweise Doppelstockzügen gefahren.

Als Hamburger, der mit einer echten Gleichstrom-S-Bahn aufgewachsen ist, hat man mit solchen S-Bahnen begrifflich ein Problem. Die „S-Bahn-Mittelelbe“ weist von den früheren Produktmerkmalen nicht wirklich etwas auf. Während die Wechselstrom-S-Bahnen München, Rhein-Ruhr und Rhein-Main ein ordentliches Netz aufweisen findet man hier genau eine Linie vor, die sich die Strecke mit einem RE teilt. Der dichteste Takt ist ein Halbstundentakt.

Für mich persönlich ist das hier eher eine Regionalbahn, selbst unsere RB81 (bis 2002 aus Tarifgründen S4) verkehrt zu Stoßzeiten häufiger. Einen gesonderten S-Bahn-Tarif gibt es seit 2010 nicht mehr, die Bezeichnung heute ist also leider nichts weiter mehr als Marketing. Lokbespannte S-Bahnen gab es auch lange Jahre in Hamburg, diese wurden allerdings bereits 2002 bei der Tarif-Ausweitung des HVV zu Regionalbahnen umgezeichnet…