Einmal Wuppertal über Dortmund bitte!

Nachdem der Wuppertalbesuch kürzlich wegen Unwetterfolgen ausfallen musste, ging es nun einige Tage später über Dortmund hin und zurück. Ziel war insbesondere die Schwebebahn: Die GTW der neuen Generation waren nun endlich im Liniendienst angekommen.

Vom ICE ging es nach der Ankunft in Dortmund zunächst zum RE 4, mit dem es weiter nach Wuppertal gehen sollte. Leider musste die Lokfront noch ohne Sonne auskommen.

In Wuppertal-Oberbarmen sollte es dann auch mit Sonnenlicht auf der Front klappen: 111 158 verlässt in Kürze mit ihrem RE 4 in Richtung Aachen den Bahnhof Oberbarmen.

Mit einiger Verzögerung gingen die GTW 15 von Vossloh Kiepe, welche in Valencia gebaut wurden, im Dezember 2016 in Betrieb. Nach einer Gerüstkollision im Mai 2017 ist die Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 40 km/h herabgesetzt. WSW 15/08 erreicht in Kürze Oberbarmen.

Zur Bezeichnung der Wagen: Eingebürgert hat sich die Bezeichnung GTW 15 – entsprechend der Vorstellung des ersten Wagens. Auch bezeichnet der Betreiber WSW die Wagen so in der Öffentlichkeit. Die Zulassung der Aufsichtsbehörde bezeichnet das Fahrzeug jedoch als „Schwebebahn GTW 2014“. Wir bleiben hier bei der Betreiberbezeichnung.

2018 schwebte der „Kaiserwagen“ 5 mit seinem Beiwagen 22 aus der ersten Generation von Schwebebahnwagen (Inbetriebnahme 1901) noch. Die Wagen kommen für touristische Zwecke regelmäßig zum Einsatz. Für den Mischbetrieb mit den neuen Wagen sind Anpassungsarbeiten nötig, sowohl in der Zugsicherung (Umbau auf ETCS) als auch durch die erhöhte Betriebsspannung. Hier haben die Oldies die Station Hammerstein auf der Landstrecke passiert.

Nahe der Haltestelle Zoo/Stadion geht die Landstrecke in die Strecke über der Wupper über – mit einem abenteuerlich wirkenden Bogen. Nach einem Stromschienenabsturz im November 2018 ruhte der Verkehr bis zum 1. August 2019, danach kamen nur noch neue Wagen zum Einsatz. In der Folgezeit kam die Schwebebahn nicht aus den Schlagzeilen…

Durch Probleme an den Rädern, dessen Ursache sich nie ganz klären ließ, wurde der Schwebebahnverkehr von August 2020 für ein Jahr auf die Wochenenden begrenzt. Seit Anfang August 2021 verkehren die Züge nun wieder nach Regelfahrplan – aber weiterhin nur mit 40 km/h… WSW 15/02 am Alten Markt.

Vereinzelt liefen sie noch: Die alten GTW 72. Wagen 72/26 hat Oberbarmen eben hinter sich gelassen und schwebt entlang der Wupper in Richtung Vohwinkel.

Zwei „neue“ treffen sich nahe des Bahnhofs Oberbarmen über der renaturalisierten Wupper.

Zurück zur Eisenbahn: Im Bahnhof Oberbarmen stand diese Doppeltraktion Talent 2 von National Express in der Sonne und wartet auf ihre Rückfahrt in Richtung Bonn.

Seit Ende 2020 auch Geschichte: Der RE 4-Wupperexpress mit lokbespannten Zügen. Seitdem kommen nur noch die modernen Siemens Desiro HC-Triebzüge des RRX (Rhein-Ruhr-Express) zum Einsatz.

Sodann ging es auch zurück zum Hauptbahnhof, um zunächst nach Dortmund zu gelangen. Mit etwas Tele nahmen wir einen ICE 3 bei der Einfahrt in den Wuppertaler Hauptbahnhof neben dem alten Postbahnsteig auf.

Parallel mit unserem ICE fuhr in Dortmund ein „Haifisch“ ein: Ein PESA Link II der Baureihe 632. Für das Sauerland-Netz beschaffte die DB 20 Zweiteiler (Link II) und 16 Dreiteiler (Link III), die geplante Betriebsaufnahme im Dezember 2016 fiel wie so oft ins Wasser. Tatsächlich nahmen die ersten Fahrzeuge erst am 5. August 2018 ihren Betrieb auf, also wenige Tage vor der Aufnahme dieses Bildes. Nach Zulassungsproblemen bei den Link II bei der Regentalbahn, welche schließlich die Verträge kündigte, rief auch die DB keine weiteren Fahrzeuge mehr ab. Vom Rahmenvertrag über bis zu 470 Fahrzeuge wurden letztlich nur 73 Stück abgerufen. Die letzten von ihnen gingen ab Ende 2020 im Allgäu in Betrieb.

Nebenan begegnete uns auf dem RE 57 eine Doppeltraktion TALENT der 1. Generation, von denen knapp 800 Fahrzeuge zwischen 1996 und 2008 gebaut wurden.

Beim Warten auf unseren EC 8 nach Hamburg fuhr zuvor noch ein ICE 3 von unserem Bahnsteig ab, es war Tz 331.

Das Bild der S-Bahn Rhein-Ruhr wandelt sich derweil. Durch Neuausschreibungen des VRR wurde ein Redesignprogramm für 48 ET 422 begonnen…

Seitdem zeigen die Züge sich im neuen grünen, betreiberneutralen VRR-Design mit kunterbunten Sitzpolstern. Der VRR kaufte im Dezember 2019 eben diese 48 der 84 Züge von der DB Regio ab und stellt sie nun den Betreibern zur Verfügung. Die Linien S1 und S4 sollten an Keolis/Eurobahn übergehen, doch wurde der Verkehrsvertrag kurzfristig gekündigt und an die DB übernahm im Wege einer Notvergabe, ab Dezember 2021 bis 2031 wird sie die Leistungen regulär übernehmen.

Die S-Bahn-Linien S2, S3 und S9 wurden auf Flirt 3 XL-Triebzüge umgestellt, welche im gleichen Farbkleid unter der Flagge von Abellio eingesetzt werden. Die verbliebenen 36 roten ET kommen noch auf der S6 und S68 zum Einsatz, auch eine Weitergabe an die S-Bahn Köln scheint denkbar.

422 007 mit neuem Design, bzw. oben 422 073 in verkehrsrot verlassen den Dortmunder Hauptbahnhof als S1 nach Solingen. Der Tz 73 scheint auch heute noch verkehrsrot zu sein.

Beitrag veröffentlicht im August 2021.